Weisheitszahn drückt
Viele Menschen kennen Beschwerden mit den Weisheitszähnen. Die Zähne, die erst im Alter von 17 – 21 Jahren vollständig durch das Zahnfleisch brechen, sitzen ganz außen im Kiefer. Und genau darin liegt in den meisten Fällen das Problem: Da der menschliche Kiefer im Laufe der vergangenen Jahrtausende immer kleiner geworden ist, finden die zuletzt durchbrechenden Zähne keinen Platz mehr. Als Folge verbleiben sie teilweise innerhalb der Schleimhaut und können dort Entzündungen bilden. Unter Umständen kommt es auch zu Zahnfehlstellungen oder zur Überlagerung benachbarter Wurzeln oder Nerven. In jedem dieser Fälle sind die Konsequenzen für den Betroffenen wenig angenehm. Wie stark die Beschwerden ausfallen, hängt vom Einzelfall ab.
Druck im Kiefer: sind die Weisheitszähne schuld ?
Sind die Weisheitszähne noch nicht durch das Zahnfleisch durchgebrochen, ist dem Betroffenen oftmals gar nicht bewusst, dass ihre Beschwerden durch die späten Zähne verursacht werden. Ein Druckgefühl im Bereich der hinteren Zähne ist typisch für Weisheitszähne, die ihren Platz im Kiefer suchen. Unter Umständen tritt dieser Druck in regelmäßigen Abständen auf und verschwindet nach einer Dauer von etwa zwei Wochen von alleine. Viele Menschen leben jahrelang mit diesem Zustand, ohne ihn auf die Weisheitszähne zurückzuführen.
Kommt es zu einer chronischen oder akuten Entzündung, an der ein Weisheitszahn beteiligt ist, fallen die Beschwerden ungleich stärker aus. Eine akute Entzündung macht sich nicht selten durch starke Schmerzen bemerkbar. Es kommt zu Eiterbildung und einer deutlichen Schwellung. Eine lange unbehandelte Entzündungsphase kann unter Umständen lebensbedrohlich sein. Bei einer chronischen Entzündung bleiben die Schmerzen oft aus. Allerdings sind hier ebenfalls Eiter, Mundgeruch und geschwollene Lymphknoten zu beobachten.
Weitere Komplikationen durch unbehandelte Weisheitszähne
Auch wenn es zu keinen Entzündungen kommt, können nicht oder nur halb durchgebrochene Weisheitszähne zu unerwünschten Spätfolgen führen. Da der Zahn keinen ausreichenden Platz im Kiefer findet, übt er einen dauerhaften Druck auf die anderen Zähne aus. Dies kann nicht nur zu unangenehmen Druckgefühlen führen, sondern auch Fehlstellungen insbesondere der Schneidezähne mit sich bringen. Verbleibt die Zahnkrone über einen langen Zeitraum im Kiefer, wird sie von diesem als Fremdkörper wahrgenommen. Als Folge bilden sich häufig Zysten, die im schlimmsten Fall zu einer Auflösung des Kieferknochens führen können. Wachsen die Weisheitszähne nur teilweise aus dem Zahnfleisch heraus, entstehen oftmals schlecht durch Zahnhygiene erreichbare Ecken, die letztendlich für Karies am Weisheitszahn sorgen können.
Eine Röntgenaufnahme bringt Klarheit
Im Zweifelsfall ist ein Besuch beim Experten ratsam. Dieser kann mittels eines Röntgenbildes feststellen, ob und wie viele Weisheitszähne angelegt sind, in welchem Zustand sich diese befinden und ob sie verantwortlich für eventuell auftretende Beschwerden sein können. Grundsätzlich ist ein Entfernen der Weisheitszähne bereits als Prophylaxe sinnvoll, um spätere Probleme zu vermeiden. Sowohl eine aussagekräftige Röntgenaufnahme als auch der Eingriff selbst werden ab einem Alter von 17 Jahren empfohlen.