Weisheitszähne OP

Weisheitszähne sind Seitenzähne, die sich im Gegensatz zu den übrigen Seitenzähnen allerdings erst im frühen Erwachsenenalter ausbilden. Da sich der menschlichen Kiefer im Laufe der Evolution verkleinert hat, kommt es bei vielen Menschen zu der Problematik, dass die Weisheitszähne im Kiefer keinen ausreichenden Platz finden. Ist dies bei einem jungen Menschen absehbar, ist es häufig sinnvoll, die Weisheitszähne vor deren Durchbrechen in die Mundhöhle im Rahmen eines operativen Eingriffs aus dem Kieferknochen zu entfernen.

Geeigneter Zeitpunkt

Ideal ist die Überprüfung einer notwendigen operativen Entfernung von Weisheitszähnen bei einem Menschen, der 17 Jahre alt ist. In diesem Alter hat sich der Kiefer bereits voll entwickelt, weshalb bestimmt werden kann, ob der Kiefer genügend Raum für durchstoßende Weisheitszähne bietet. Stellt sich eine operative Entfernung der Weisheitszähne als medizinisch sinnvoll dar, ist ein Lebensalter von 17 Jahren auch für den Eingriff selbst gut geeignet; die Wurzeln der Weisheitszähne sind in der Regel noch unvollständig ausgeprägt und auch die Wundheilung erfolgt in diesem Alter relativ zügig.

Im Vorfeld der OP

Vor einer operativen Entfernung von Weisheitszähnen findet in der Regel zunächst ein Informationsgespräch mit dem behandelnden Facharzt statt. Hat der Patient das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet, muss an diesem Informationsgespräch auch ein Erziehungsberechtigter teilnehmen. Je nach Wunsch kann ein entsprechendes Gespräch unmittelbar vor der Operation oder auch bereits in einem Termin vor dem operativen Eingriff erfolgen. Da es nach der operativen Entfernung von Weisheitszähnen zu vorübergehenden Schwellungen an den Wangen kommen kann, erfolgt teilweise bereits vor der Operation eine Gabe von Medikamenten, die abschwellende Wirkung haben. Durch diese Medikamente werden Risiko und Ausmaß auftretender Schwellungen gesenkt.

Operationsschritte

In der Regel werden Weisheitszähne im Rahmen einer örtlichen Betäubung operativ entfernt. Zwar ist der Eingriff auch unter Vollnarkose möglich, dies geschieht aber selten. Werden bei einem Patienten alle vier Weisheitszähne entfernt, so erfolgt das häufig im Rahmen einer einzigen Sitzung. Die gesamte Operationsdauer beträgt hierbei ca. 10 bis 15 Minuten. Alternativ kann ein entsprechender Eingriff auch auf zwei Sitzungen ausgedehnt werden, während derer jeweils die beiden Weisheitszähne der identischen Gesichtshälfte entfernt werden.

Bei einer Operation unter örtlicher Betäubung wird der entsprechende Wirkstoff nun zunächst in den Bereichen des Zahnfleischs injiziert, die von der Operation betroffen sind. Nach Wirkungseintritt der Betäubung wird das Gesicht des Patienten zunächst mit einem Operationstuch abgedeckt. Im nächsten Schritt wird das Zahnfleisch über dem Weisheitszahn, der entfernt werden soll, durchtrennt, um den Zahn freizulegen. Um das Operationsfeld gering zu halten, erfolgt dann meist zunächst eine Zerteilung des freigelegten Weisheitszahns. Die Zahnteile werden im Anschluss vollständig aus dem Kiefer entfernt. Die Wunde wird nun locker vernäht, wofür in vielen Fällen ein selbst auflösender Faden verwendet wird. So können Nahtentfernungen und Nachbehandlungen häufig vermieden werden.

Nach der OP

Nach dem operativen Eingriff sollte ein Patient mit Trinken und Essen so lange warten, bis sich die Wirkung der lokalen Betäubung vollständig abgebaut hat. Im Anschluss kann uneingeschränkt gegessen und getrunken werden. Das Rauchen von Zigaretten sollte allerdings für ca. 2 Wochen vermieden werden, da dies zu Wundheilungsstörungen führen kann.