Weisheitszahn ziehen – Zeitpunkt
Aus der Tatsache heraus, dass sich im Laufe der Evolution die Proportionen des Schädels des Menschen verändert haben, ist in den seltensten Fällen im Kiefer noch Platz für Weisheitszähne. Der Hirnschädel hat sich beim Menschen weiterentwickelt, doch der Geschichtsschädel ist im Gegensatz dazu kleiner geworden. Durch die Enge im Kiefer kommt es häufig zu Fehlstellungen von Schneidezähnen, denn der Kiefer bietet nicht genug Freiraum für die Menge und Größe an Zähnen. Des Weiteren kann es dazu kommen, dass von den Weisheitszähnen nur die Zahnkrone durchtritt. Häufig ist es dann schwer, alle Stellen beim Zähneputzen zu erreichen, sodass sich leicht Karies bilden kann. Auch Entzündungen des Zahnfleisches sind möglich, die manchmal in Verbindung stehen mit unangenehmem Mundgeruch. Wenn sich über lange Zeit eine Zyste bildet, kann sich der Kiefer langsam auflösen. Zysten müssen nicht unbedingt schmerzhaft sein, von daher kann dieser Prozess unbemerkt vonstattengehen.
Wann ist der beste Zeitpunkt für das Ziehen der Weisheitszähne?
Die wenigsten Komplikationen treten auf, wenn die Weisheitszähne im Alter von 17 Jahren gezogen werden. In diesem Alter ist das Wurzelwachstum erst bis zur Hälfte vorangeschritten. Das Kieferwachstum ist dann bei Mädchen allerdings schon komplett abgeschlossen und bei Jungen fast. Somit ist die Größe des Kiefers festgelegt. Ein Weisheitszahn ist in der Regel 12 – 16 mm breit, d. h. mit Hilfe einer Röntgenaufnahme kann festgestellt werden, wie viel Platz im Kiefer noch vorhanden ist. Erfahrungsgemäß ist der Heilungsverlauf nach der Entfernung der Weisheitszähne in diesem Alter sehr gut. Der Kieferknochen kann sich gut regenerieren. Auch aus kosmetischer Sicht ist eine Weisheitszahnentfernung ratsam, um eine Fehlstellung der unteren Schneidezähne zu vermeiden. Gewöhnlich neigen diese aufgrund ihrer gering dimensionierten Zahnwurzeln dazu, dem Druck infolge der engen Platzverhältnisse auszuweichen, indem sie sich drehen oder in Richtung von Zunge oder Lippe wachsen.
Schmerzbehandlung in Verbindung mit einer Weisheitszahn OP
Der operative Eingriff, der für die Entfernung von Weisheitszähnen notwendig ist, wird dem Patienten zuvor erklärt. Bei Minderjährigen muss bei dem Vorbesprechungstermin mindestens ein Erwachsener dabei sein. Während der Operation selbst wird eine örtliche Betäubung vorgenommen, indem das Betäubungsmittel in das Zahnfleisch um den Weisheitszahn herum gespritzt wird. Normalerweise wird bei jedem Weisheitszahn zwei Mal injiziert. Damit ist eine schmerzfreie Operation gewährleistet. In der Regel werden alle vier Weisheitszähne in einer Sitzung gezogen. Das dauert in der Fachpraxis zwischen 10 und 15 Minuten. Doch es ist auch möglich, diesen Vorgang in zwei Schritten zu vollführen. Dann wird jeweils eine Seite nach der anderen in zwei getrennten Sitzungen operiert. Die örtliche Betäubung hält bis zu sechs Stunden an. Danach nimmt der Patient noch bis zu einer Woche lang Schmerzmittel zu sich, die auch gleichzeitig entzündungshemmend wirken. Verordnet werden jeweils ein bis drei Tabletten pro Tag. Doch schon ab dem vierten Tag sind diese meistens nicht mehr nötig.