Weisheitszahn Narkose

Das Durchbrechen von Weisheitszähnen in die Mundhöhle ist bei vielen Menschen mit Komplikationen verbunden. Meist ist dies dadurch begründet, dass die Weisheitszähne im Kiefer keinen ausreichenden Platz finden. Um entsprechende Komplikationen zu verhindern oder zu beseitigen, können Weisheitszähne extrahiert (gezogen) oder bereits vor deren Durchbrechen operativ entfernt werden. Damit sich eine jeweilige Maßnahme für den Patienten schmerzfrei gestaltet, können verschiedene Formen der Betäubung zum Einsatz kommen.

Lokale Betäubung

Sowohl die Extraktion als auch die operative Entfernung von Weisheitszähnen erfolgen in der Regel unter lokaler Betäubung. Hierzu wird ein entsprechendes örtliches Betäubungsmittel in den Zahnfleischbereich eines zu entfernenden Weisheitszahns injiziert. Werden Weisheitszähne operativ entfernt, so erfolgen pro Weisheitszahn häufig zwei Injektionen. Dies stellt eine Schmerzfreiheit während der Operation sicher. Wurde ein lokales Betäubungsmittel verabreicht, erreicht es seine volle Wirkung meist nach ca. 15 Minuten. Da auch der operative Eingriff zur Entfernung von Weisheitszähnen häufig nur 10 bis 15 Minuten dauert, hält die Wirkung des Betäubungsmittels in der Regel auch noch einige Zeit (bis zu 6 Stunden) nach der Operation an. Fachärzte raten dazu, bis zu einem vollständigen Abklingen der Narkosewirkung weder Getränke noch Speisen zu sich zu nehmen. Auch wird empfohlen, diese Zeitspanne in Gesellschaft einer Begleitperson zu verbringen. Allerdings kann der Patient in der Regel unmittelbar nach der Operation die Arztpraxis wieder verlassen.

Wurden während einer Weisheitszahn-Operation alle vier Weisheitszähne entfernt, so ist es außerdem wichtig, während der anhaltenden Wirkung der lokalen Betäubung nach dem Eingriff eine aufrechte Körperhaltung einzunehmen. Eine solche aufrechte Haltung ist sowohl im Sitzen als auch im Stehen erreicht. Ist ein Patient vor einer Entfernung der Weisheitszähne sehr nervös, kann ihm auf eigenen Wunsch ergänzend zur örtlichen Betäubung ein Beruhigungsmittel verabreicht werden. Ein solches Beruhigungsmittel bewirkt je nach Dosierung eine Form von Dämmerschlaf. Im Vorfeld einer lokalen Betäubung müssen keine besonderen Verhaltensmaßnahmen berücksichtigt werden. So kann etwa bis kurz vor dem operativen Eingriff beliebig gegessen und getrunken werden. In seltenen Fällen ist es möglich, dass eine durchgeführte lokale Betäubung zu keiner völligen Schmerzfreiheit führt. In der Konsequenz erfolgt in der Regel eine Nachinjektion des entsprechenden Wirkstoffs an Stellen, wo die Nerven, um welche das Betäubungsmittel gespritzt werden soll, variabel verlaufen. Einige Patienten empfinden außerdem den zunehmenden Gefühlsverlust der betäubten Bereiche als unangenehm. Über schrittweises Injizieren tritt dann meist ein Gewöhnungseffekt ein.

Vollnarkose

Aufgrund der relativ kurzen Dauer einer operativen Entfernung von Weisheitszähnen wird eine entsprechende Operation nur selten unter Vollnarkose durchgeführt. In Ausnahmefällen kann die Durchführung einer Vollnarkose beispielsweise bei komplizierten Eingriffen oder Behandlungsangst notwendig sein, wenn sich ein Patient den Eingriff unter Lokalanästhesie subjektiv nicht zutraut. Im Gegensatz zu Weisheitszahn-Operationen, die unter lokaler Betäubung durchgeführt wurden, erfordert eine Operation unter Vollnarkose eine bestimmte Überwachungszeit im Anschluss an den Eingriff, während der der Patient in der Facharztpraxis verbleibt. Neben dem Facharzt muss bei Eingriffen unter Vollnarkose außerdem ein Narkoseteam in der Praxis anwesend sein. Wird eine operative Entfernung der Weisheitszähne unter Vollnarkose durchgeführt, so ist es (im Gegensatz zum Eingriff unter lokaler Betäubung) außerdem erforderlich, dass der Patient bei Einleitung der Narkose nüchtern ist. Das bedeutet, dass innerhalb von 6 Stunden vor der Operation weder Lebensmittel noch Getränke zu sich genommen werden dürfen.