Fäden ziehen
Da bei den meisten Menschen im Kiefer nicht genügend Platz für 32 Zähne ist, müssen in der Regel die Weisheitszähne gezogen werden. Früher waren diese Zähne häufig der Ersatz für frühzeitig ausgefallene Backenzähne. Doch durch bessere Zahnhygiene und gute ärztliche Versorgung wird dieser Ersatz im Alter von 17 bis 25 Jahren nur selten benötigt. Dies ist aber das Alter, in dem die Weisheitszähne gewöhnlich durchbrechen. Da der Platz im Kiefer begrenzt ist, entwickeln sich viele Weisheitszähne nicht richtig. Sie liegen schief und würden wahrscheinlich große Schäden verursachen, wenn sie nicht entfernt würden. Zudem ist die Wurzel der Weisheitszähne in der Regel variabler als die der anderen Backenzähne. Aus diesem Grund wäre es unklug, zugunsten der Weisheitszähne einen anderen Zahn zu ziehen.
Die Behandlung
Der Kiefer wird durch mehrere Injektionen betäubt, sodass der Patient von der Behandlung keine Schmerzen zu befürchten hat. Eine Vollnarkose ist in der Regel nicht notwendig, wird aber bei ängstlichen Patienten dennoch angewendet. Um den Zahn zu entfernen, ohne die anderen Zähne zu beschädigen, wird zunächst der Kiefer aufgeschnitten. Dann muss der Zahn zerteilt werden, um Stück für Stück aus dem Kiefer entfernt werden zu können. Das Zerteilen des Zahns ist notwendig, um die Wundfläche so klein wie möglich zu halten. Zusätzlich werden auch die anderen Zähne geschont. Die Wurzeln des Weisheitszahns wachsen manchmal in die Gegend benachbarter Zahnwurzeln. Würde man den Weisheitszahn also einfach im Wurzelbereich freilegen, könnte man die Wurzeln des benachbarten Zahns beschädigen. Im Anschluss an die Zahnentfernung wird die Wunde mit einer Naht locker geschlossen und mithilfe eines Tupfers, auf den der Patient beißen sollte, komprimiert. Bei einem entzündlichen Zahn oder der Behandlung im Unterkiefer wird dagegen eine Tamponade gesetzt, die regelmäßig gewechselt werden muss.
Die Nahtfäden
In der Regel werden zum Verschließen der Wunden im Mundraum selbstauflösende Fäden genutzt. Dies bedeutet, dass die Fäden nicht gezogen werden müssen. Mit etwa der gleichen Geschwindigkeit, in der die Wunde verheilt, lösen sich auch die Fäden wieder auf. Dem Patienten werden so eine schmerzhafte Nachbehandlung und eine weitere Blutung im Mundraum erspart. Beim Einsatz der Tamponade, die die Wunde offen halten soll, muss jedoch eine regelmäßige Nachsorge gegeben sein. Die Streifen müssen etwa alle zwei Wochen gewechselt und der Heilungsverlauf überwacht werden. Wurde die Entfernung der Weisheitszähne von einem Spezialisten übernommen, der fern von Wohnort praktiziert, kann die Nachsorge, nach entsprechender Absprache, aber auch vom ursprünglichen Zahnarzt übernommen werden. Das Entfernen der Tamponade fühlt sich ähnlich an wie das Ziehen eines Fadens.