Schöne Zähne

Es gibt so manches Schönheitsideal, das lediglich aktueller Mode entspringt und vergänglicher Natur ist. So wird etwa die Frage, ob ein Hirschgeweih als Tattoo in der Nähe der Hüfte ansprechend aussieht oder ob Piercings in Lippen, Augenbrauen oder Nase ästhetisch sind, von Zeit zu Zeit unterschiedlich beantwortet. Auch milieuabhängige Variablen spielen dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Dennoch gehören schöne, weiße und gepflegte Zähne zu einem derjenigen Ideale eines ansprechenden Äußeren, das quasi zeitlos und schichtunabhängig Gültigkeit besitzt. Schon seit jeher waren vital aussehende Zähne in harmonischer Anordnung ein Ausdruck von Gesundheit des Trägers. Hieran hat sich prinzipiell auch nichts geändert. Im Gegenteil ist die Wertschätzung und Bedeutung, die mit einem gut erhaltenen Gebiss einhergeht, in Zeiten des erhöhten Körper- und Gesundheitsbewusstseins eher noch gewachsen.

Dies schlägt sich auch und gerade auf der zwischenmenschlichen Ebene und insbesondere bei der Frage der Partnerwahl nieder. Eine schlanke Figur, schön kolorierte und von fachkundiger Hand in Szene gesetzte Haare und auch adrette Bekleidung werden als Gesamtkunstwerk im Auge des Betrachters leider nur allzu schnell entwertet oder doch erheblich relativiert, wenn die Zähne hier nicht mithalten können. Fleckige oder sehr schiefe Zähne, die das Lächeln einer Person beeinträchtigen und im schlimmsten Fall sogar verunstalten, wirken jedem unbefangenen Zugehen aufeinander als Hemmkraft entgegen. Besonders bedauerlich ist dabei, dass gerade beim derart beeinträchtigten Lächeln oder Lachen der Aufbau einer gemeinsamen Ebene konterkariert und das Finden einer gemeinsamen Wellenlänge erschwert wird.

Hierbei ist aber mitnichten der Stab über Menschen zu brechen, die aktuell (noch) keine schönen Zähne haben. Denn der Rückschluss auf eine vernachlässigte Pflege oder gar auf einen insgesamt schlechten Umgang des Menschen mit sich selbst sind in solch verkürzter Form unzulässig. Es ist vielmehr so, dass je nach Konstitution des Einzelnen die Zähne erheblich schneller Farbstoffe aus Nahrungs- und Genussmitteln (namentlich Kaffee und Rotwein, prinzipiell aber sämtliche Lebensmittel) aufnehmen. Hier spielen genetische Dispositionen eine wesentliche Rolle, auf die der Einzelne relativ wenig Einfluss hat. Von daher ist es bedauerlich, wenn trotz gründlicher Pflege und großem Engagement für die eigene Mundhöhle Mutter Natur es anscheinend partout nicht erlauben will, dass sich schöne, weiße Zähne ohne Weiteres einstellen.

Zum Glück ermöglicht die Medizin auf ihrem heutigen Niveau adäquate Hilfestellungen bei verfleckten oder sonst ästhetisch und funktionell beeinträchtigten Zähnen. Um langfristige Erfolge zu erzielen, sollte man sich jedoch in fachkundige Hände begeben und nicht auf die zahlreichen Angebote eingehen, die in den Untiefen des Internet an diversen Stellen kursieren. Mit schönen und attraktiven Zähnen wollen zwar viele Anbieter ein schnelles Geschäft machen; aber längst nicht für alle stehen dabei das Wohl des Kunden bzw. des Patienten und namentlich dessen dauerhafte Zufriedenheit im Mittelpunkt. Schnell ist eine Creme oder ein Gel versendet und der Kaufpreis dafür eingestrichen – eine Beratung im Anschluss ist oftmals ebenso Fehlanzeige wie die Möglichkeit, bei Nichtgefallen auch nur einen Teil des investierten Geldes zurückzuerlangen.

Die sozialen Begleiteffekte, die mit einem strahlenden Lächeln einhergehen, können kaum überschätzt werden. Welcher Chef wird sich nicht jedenfalls unbewusst davon beeindruckt zeigen, wenn ihm ein solches Zeugnis von Gesundheit und Lebenskraft entgegenstrahlt, das in einer weißen und gut sitzenden Zahnreihe manifestiert ist. Dies hat unter anderem zur Folge, dass Chancen bei Vorstellungsgesprächen ebenso steigen wie im weiteren Verlauf die Optionen, die Karriereleiter sukzessive zu erklimmen. Freilich kann das schönste Lächeln nicht über fehlende inhaltliche Kompetenz hinwegtäuschen – dennoch ergänzen sich das Können auf technischem Gebiet und eine soziale Gewandtheit funktional und potenzieren sich überdies gegenseitig. Für den privaten Bereich gilt insoweit nichts anderes. Letzten Endes geht es aber den meisten Menschen, die unter dem gegenwärtigen Zustand ihrer Zähne leiden, primär um den Wunsch, sich mit sich selbst besser zu fühlen. Eine gesteigerte Akzeptanz der eigenen Person zu gewinnen und sich in sich selbst mehr „zu Hause“ zu fühlen, ist damit die vorrangige und vielleicht auch tragfähigste Motivation, um an schönen Zähnen zu arbeiten und sich hierbei von einem kundigem Team professionell unterstützen zu lassen.

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