Gebiss

Vom ersten Zähnchen bis zur ersten Zahnlücke – das Milchzahngebiss Eines Tages ist er da: Zeigt sich der erste Zahn eines Babys. Das ist dann etwas ganz Besonderes für die Eltern. Wieder hat das Kind auf dem langen Weg, den es während seiner Entwicklung zum selbstständigen Individuum zurücklegt, eine neue Stufe erreicht. Sind die ersten Milchzähne vorhanden, können schrittweise auch festere Lebensmittel wie Apfelstückchen oder Brot in den Speiseplan aufgenommen werden. Die Entwöhnung von der mütterlichen Brust als alleiniger Nahrungsquelle schreitet somit langsam voran. Im Idealfall hat das Stillen den kindlichen Kiefer so geformt, wie es von der Natur für die weitere gesunde Entwicklung des menschlichen Kauapparates vorgesehen ist. Die unteren mittleren Schneidezähne werden zuerst sichtbar. Das geschieht bei den meisten Kindern, wenn sie ungefähr ein halbes Jahr alt sind. Es folgen die oberen mittleren Schneidezähne sowie die unteren seitlichen Schneidezähne. Bis das Milchzahngebiss dann mit insgesamt 20 Zähnen vollständig ist, können fast 3 Jahre vergehen. Und kaum sind sie alle da, so scheint es, fallen sie auch schon wieder aus. So gut wie jeder kennt wohl dieses „Schulanfängerlächeln“ mit den typischen Lücken, welche die vor kurzem ausgefallenen Milchzähne hinterlassen haben.

Hoffentlich lebenslänglich – das bleibende Gebiss

Unbemerkt von den meisten Eltern schieben sich bei den ca. 6-jährigen Kindern die ersten bleibenden Backenzähne (Molaren) heraus. Aus diesem Grund werden sie auch als Sechsjahrmolaren bezeichnet. Sie sind hinter den letzten Milchbackenzähnen platziert. Der für alle offensichtliche Zahnwechsel beginnt dann mit dem Ausfallen der Schneidezähne ab dem 7. Lebensjahr. Es werden nun nach und nach alle „Milchzahn-Versionen“ der Schneide-, Eck- und Backenzähne durch die bleibenden Zähne ersetzt. Als neue Zahnarzt kommen die sogenannten Vormahlzähne (Prämolaren) hinzu. Sie nehmen die Stelle der Milchbackenzähne ein und sind nur im „Erwachsenengebiss“ zu finden. Relativ spät, das heißt, im Alter zwischen 16 und 30 Jahren, erscheinen bei vielen Menschen die sogenannten Weisheitszähne. Recht häufig kommt es allerdings auch vor, dass diese gar nicht angelegt sind. Beim Menschen besteht ein vollständiges bleibendes Gebiss (mit Weisheitszähnen) aus 32 Zähnen.

Wie ist eigentlich ein Zahn aufgebaut?

Der Zahn (lateinisch: dens) ist schichtweise aufgebaut. Die äußere Beschichtung der Zahnkrone bzw. des Zahnhalses besteht aus der härtesten und zugleich sprödesten Substanz, die der menschliche Körper produzieren kann: dem Zahnschmelz. Ist er jedoch zerstört, kann er sich leider nicht regenerieren, wie es beispielsweise beim Dentin (Zahnbein) der Fall ist. Diese Schicht umgibt schützend die Zahnpulpa, das vitale Element des Zahnes. Die Pulpa erhält die Versorgung des Zahnes aufrecht und ist unter anderem auch für die Dentin-Neubildung verantwortlich. Ein knochenähnlicher Stoff, welcher als Zement bezeichnet wird, ummantelt die Zahnwurzel. Durch sie ist der Zahn gut im Zahnfach des Kieferknochens verankert.

Bestens ausgerüstet – die verschiedenen Zahnarten und ihre Aufgaben Das menschliche Gebiss ist auf ziemlich alle Eventualitäten der Nahrungsaufnahme eingestellt. Schmale, scharfe Schneidezähne sind geeignet zum Abbeißen von mundgerechten Stücken, während spitze Eckzähne für das Festhalten der Nahrung verantwortlich sind. Das gründliche Zerkleinern der aufgenommen Lebensmittel übernehmen die Vormahlzähne und die breiten, flach geformten Backenzähne (auch Mahlzähne genannt). Die Vormahlzähne leisten durch ihre spezielle Form auch gute Dienste beim Festhalten des Essens. Gründliches Kauen hilft dabei, die Nahrung optimal auf den weiteren Verdauungsvorgang vorzubereiten und ihre Inhaltsstoffe für die Verwertung im menschlichen Körper aufzuschließen. Aber auch bei der Lautbildung bzw. der Aussprache von Worten übernehmen die Zähne eine sehr wichtige Funktion.

Die Zahnformel

Wahrscheinlich hat jeder Patient schon einmal diese für Laien recht unverständlichen Wortgruppen vernommen, die sein Zahnarzt während der Untersuchung von sich gibt und welche dann von dessen Assistentin gewissenhaft in die Kartei eingetragen werden. Beide bedienen sich hier einer Fachsprache, die auf den Grundlagen der sogenannten Zahnformel (auch FDI-Schema genannt) beruht. Die „Fédération Dentaire Internationale“ (FDI) entwickelte sie im Jahre 1970. Seitdem ist ihre Verwendung in der Zahnmedizin weltweit verbreitet und anerkannt. Die einzelnen Zähne sind dabei mit Abkürzungen entsprechend ihrer lateinischen Kurzbezeichnungen versehen. Es stehen die Buchstaben „I“ für „Incisivus“ (Schneidezahn), „C“ für „Caninus“ (Eckzahn), „P“ für „Prämolar“ (Vormahlzahn) und „M“ für „Molar“ (Mahlzahn). Weiterhin wird der menschliche Kiefer in vier Quadranten aufgeteilt. Diese werden durchnummeriert. Zusätzlich erhält jeder Zahn eine festgelegte Zahl. Durch diese einheitlichen Bestimmungen werden Missverständnisse vermieden. Die Antwort auf die wichtige Frage, um welchen Zahn es sich gerade handelt, ist somit immer eindeutig.

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