Weisheitszahn ziehen – was kommt danach?

Weisheitszähne werden in der Regel unter örtlicher Betäubung entfernt. Da sie häufig nicht einfach gezogen werden können, liegt im Mund eine vergleichsweise große Wunde vor, die mit Nähten verschlossen wurde. Zusätzlich liegt auf jeder behandelten Seite ein Aufbisstupfer, der für etwa eine Stunde mit den Zähnen festgehalten werden sollte. Essen und trinken sollte der Patient erst wieder, wenn die Betäubung nachgelassen hat. Da das Gefühl im Mundraum fehlt, könnte sonst auf die Schleimhaut der Wange oder Zunge gebissen werden. Auch sollten die offenen Stellen nicht berührt werden, solange das eigene Schmerzempfinden hier keine Grenzen setzen kann. Sofern alle vier Zähne gleichzeitig gezogen wurden, ist in den ersten Stunden nach der Behandlung eine ständige Aufsicht erforderlich. Der Patient sollte nicht schlafen, sondern aufrecht sitzen und wach bleiben. So kann er bewusst verhindern, dass Spucke oder Wundwasser sich sammeln und in die Luftröhre gelangen.

Falls sich im Laufe der Zeit Nachblutungen einstellen, können diese gestillt werden, indem der Patient auf einen sauberen feuchten Waschlappen beißt. Im Zweifel sollte ein erneuter Kontakt zum Arzt gesucht werden. Nachdem die Betäubung abgeklungen ist, bestehen in Bezug auf Essen und Trinken keine Einschränkungen mehr. Lediglich das Rauchen sollte für zwei Wochen eingestellt werden, da der Tabakrauch die Wundheilung verzögern kann. Auf Sport sollte etwa zwei Wochen ganz verzichtet werden. Anschließend kann die körperliche Belastung langsam wieder gesteigert werden. Sollte sich durch die Bewegung ein pochendes Gefühl im Mundraum einstellen, ist es ratsam, die Belastung wieder ein wenig zu senken oder zumindest nicht weiter zu steigern.

Bei den oberen Weisheitszähnen kann die Wunde meist durch eine Naht mit selbstauflösenden Fäden geschlossen werden. In diesem Fall ist eine Nachbehandlung nicht notwendig. Die unteren Weisheitszähne müssen dagegen vor möglichen Entzündungen bewahrt werden. Hierzu werden Streifen mit Salbe in die Wunde eingelegt. Diese müssen nach zwei Wochen ausgewechselt beziehungsweise entfernt werden. Nach vier bis sechs Wochen ist diese Behandlung dann in der Regel abgeschlossen.

Um die Schwellung der Wange möglichst gering zu halten, wird häufig vor der Behandlung ein Medikament verabreicht, welches dieser vorbeugen soll. Zwei bis drei weitere Tabletten dieser Glukokortikoide sollen die Schwellung verhindern oder schneller wieder auflösen. Gegen die Schmerzen werden den Patienten Schmerzmittel auf der Basis von Ibuprofen mitgegeben. Diese können dann nach Bedarf genommen werden. Antibiotika können gegen eine Entzündung der Wunden eingesetzt werden. Doch deren Einsatz und Behandlungsdauer müssen individuell je nach Entzündungsgrad und Infektionsrisiko beurteilt werden.