Weisheitszahn Probleme

Von allen Zähnen des menschlichen Gebisses verursachen die Weisheitszähne (dritten Molaren) am häufigsten Beschwerden – tatsächlich verläuft ihre Entwicklung nur bei zehn bis fünfzehn Prozent der Menschen ideal, bei den anderen können Probleme auftreten. Diese äußern sich beispielsweise durch Schmerzen im Kiefer hinter dem zweiten Molar, aber auch durch Schmerzempfindlichkeit des dortigen Zahnfleisches. In einigen Fällen kann es auch zu Entzündungen kommen, die teilweise mit starkem Eitern und einem lappigen Wuchern des Zahnfleisches über dem Weisheitszahn einhergehen. Darüber hinaus können sich Weisheitszahn Probleme auch durch Beschwerden des Kiefergelenkes zeigen, wie etwa durch Schmerzen, Knacken oder Einschränkung der Beweglichkeit des Kiefers.

Mögliche Beschwerden und ihre Ursachen

Nicht selten liegen Beschwerden durch Weisheitszähne in der Tatsache begründet, dass diese Zähne erst im Alter von rund 18 Jahren durchbrechen. Sie sind also die einzigen Zähne, bei deren Durchbruch das Kieferwachstum bereits beendet ist – so dass sich nicht selten das Problem ergibt, dass die Kiefergröße nicht ausreichend für das Wachstum eines weiteren Zahnes ist. In der Folge kann ein Weisheitszahn beispielsweise nicht oder nur teilweise durchbrechen (Retention bzw. Teilretention). Dadurch kann es zu Verlagerungen der Weisheitszähne in verschiedene Richtungen kommen. Dies wirkt sich auf den gesamten Kiefer aus, da ein Druck auf die anderen Zähne entsteht, der sich bis zu den Schneidezähnen fortsetzen kann und dort Fehlstellungen verursacht. Problematisch wird ein Weisheitszahn auch und vor allem dann, wenn er nur teilweise durchbrechen kann und dann stagniert. In vielen Fällen bilden sich dann Entzündungen heraus, da das Zahnfleisch dauerhaft gereizt wird. In schweren Fällen oder bei mangelhafter Behandlung können sich diese Entzündungen ausweiten und zu Abszessen führen. Weisheitszähne können so auch Ursache und Infektionsherd für teilweise eitrige Entzündungen im Rachen, Mundboden, Zunge und Halsbereich sein.

Komplikationen bei der Entfernung von Weisheitszähnen

Muss ein Weisheitszahn aus irgendeinem Grund entfernt werden, sind dabei Komplikationen möglich. Das Problem sind zumeist die Zahnwurzeln der Weisheitszähne. Nicht selten sind diese Zahnwurzeln verkümmert, verformt oder besitzen gar Widerhaken. Darüber hinaus ist ihre Anzahl variabel. Das größte Problem bei der Weisheitszahnentfernung stellen jedoch die feinen Wurzeln dar, die Weisheitszähne ausbilden: Diese Wurzeln wachsen in die Nähe von Nachbarstrukturen, wobei sie ihnen ausweichen. Je nach ihrer Lage können diese Wurzeln in der Nähe wichtiger Strukturen wie etwa Nerven liegen, die bei der Entfernung geschont werden müssen. Weitere mögliche Komplikationen bei der operativen Entfernung von Weisheitszähnen sind Blutungen, Schädigungen von Nachbarzähnen, Eröffnung benachbarter Nasennebenhöhlen, nicht entdeckte Wurzelreste, Kieferbrüche. Die Komplikationen sind in operativ spezialisierten Praxen weitgehend vermeidbar. Spezialisten auf dem Gebiet der Chirurgie der Weisheitszähne sind Fachzahnärzte für Oralchirurgie und Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.