Weisheitszahn kühlen
Nur wenige Menschen verfügen in ihrem Kiefer über so viel Platz, dass die Weisheitszähne sich ungehindert entwickeln können. Vielfach werden diese im Kiefer von den anderen Zähnen so stark unterdrückt, dass sich schwerwiegende Fehlstellungen ergeben. So kann ein Weisheitszahn, der nach vorne gekippt ist, die übrigen Zähne so stark aufeinanderpressen, dass die Schneidezähne sich gegeneinander verschieben. Ein Zahn, der aufgrund des Platzmangels nicht vollständig hervorbrechen kann, neigt zudem zu Entzündungen. Eine Entfernung kann daher nur selten umgangen werden.
Die Weisheitszähne entfernen
Solange keine Entzündung oder ein anderes Problem vorliegt, werden die vier Weisheitszähne häufig alle auf einmal entfernt. Meist wird dafür nicht darauf gewartet, bis die Zähne den Durchbruch durch das Zahnfleisch geschafft haben. Der Kiefer wird aufgeschnitten und die Zähne werden zerteilt. So lassen diese sich relativ einfach aus dem Kiefer entfernen. In wenigen Fällen ergeben sich Komplikationen dadurch, dass zum Beispiel die Wurzeln der Weisheitszähne an benachbarte anatomische Strukturen angelagert sind. Es kann auch geschehen, dass während der Behandlung ein Stück des Zahnes in einen angrenzenden Teil des Gesichts abrutscht. Größere Schäden sind hierdurch nicht zu befürchten, lediglich kann es sein, dass in diesen Fällen die Schwellung des Gesichtes größer ausfällt.
Die Schwellung mindern
Ganz ohne einen Bluterguss oder eine „dicke Backe“ wird kaum ein Patient nach der Entfernung der Weisheitszähne bleiben. Die Behandlungsmethoden sind jedoch inzwischen so schonend, dass die regenbogenfarbenen Gesichter, die früher nach einer Entfernung der Weisheitszähne üblich waren, kaum noch auftreten. Außerdem kann die Schwellung durch die Gabe von Glukokortikoiden verringert werden. Diese Tabletten werden am Tag der Behandlung und am Folgetag eingenommen, damit sie abschwellend und entzündungshemmend wirken können. Zusätzlich zu der medikamentösen Behandlung sollte die betroffene Wange durchgehend gut gekühlt werden. Spezielle Gelpacks können sich auch tiefgefroren gut an die Wange anpassen. Mit ihnen wird also kein unangenehmer Druck auf die verletzte Stelle ausgeübt. Wichtig ist, dass stets eine Lage feuchten Stoffs, z.B. ein Waschlappen oder Stofftaschentuch zwischen die Haut und das Gelpack gelegt wird. Ein direkter Kontakt könnte zu unangenehmen Erfrierungen führen. Wer zwei von den Gelpacks besitzt, kann diese stets abwechselnd im Einsatz haben. Das zweite kann dann im Tiefkühlfach wieder abgekühlt werden. Eine „innere“ Kühlung durch Eiscreme oder kühle Getränke kann jedoch bei der Schwellung kaum behilflich sein. Aufgrund der sich spontan schließenden Wunde wird ein direkter Kontakt der geschwollenen Stellen mit Nahrungsmitteln aller Art kaum stattfinden. Beim Essen müssen die Wunden also nicht geschont werden, zumal der Wundfluss von Wundwasser aus der Wunde hinaus stattfindet und damit eine gewisse Selbstreinigung erfolgt. Da Süßigkeiten auch nicht schaden, ist nichts gegen Eiscreme einzuwenden.