Da die meisten Menschen nicht genügend Platz im Kiefer haben, um die Weisheitszähne zu behalten, muss nahezu jeder eine entsprechende Behandlung vornehmen lassen. In der Regel werden alle vier Weisheitszähne gleichzeitig entfernt. Dies erspart den Patienten, dass sie zu einer weiteren Behandlung mit erneuten Wundschmerzen und Einschränkungen rechnen müssen. Nur in akuten Notfällen werden auch einzelne Weisheitszähne entfernt. Hierbei handelt es sich aber im Normalfall um entzündete Zähne. Um die Heilung der Wunden im Mundraum zu unterstützen, muss für einige Wochen auf Sport und auf das Rauchen verzichtet werden. Andere Einschränkungen gelten nicht generell.

Alkohol und Wundheilung

Als es noch keine modernen Desinfektionsmittel oder Antibiotika gab, war Alkohol ein gutes Mittel, um beim Zahnarzt die Schmerzen zu betäuben und auch die Wunde zu reinigen. Notwendig ist der Einsatz von Alkohol heute zum Glück nicht mehr, denn die Nebenwirkungen sind im Vergleich zur medizinisch erwünschten Wirkung viel zu groß. Doch schaden kann ein mäßiger Alkoholkonsum nach der Entfernung der Weisheitszähne nicht. Bei starkem Alkoholkonsum jedoch kann es geschehen, dass es durch die gefäßerweiternde Wirkung zu einem erneuten Bluten der Wunden kommt. Auch ist die Wundheilung bei regelmäßigem Alkoholkonsum herabgesetzt. Diese Wirkungen entfalten sich jedoch nicht bei einem gelegentlichen Glas Wein und sind daher für gesunde Patienten zu vernachlässigen.

Alkohol und Medikamente

Falls es durch den Weisheitszahn zu einer Entzündung kam, wird diese in der Regel durch Antibiotika bekämpft. Diese Medikamente sind mit Alkohol nicht zu vereinbaren. Schon ein Glas kann in der Wechselwirkung mit Antibiotika zu Komplikationen führen. Im besten Fall wird der Alkohol schlechter abgebaut und kann somit stärker wirken, im schlechtesten Fall wird die Verarbeitung des Antibiotikums beeinflusst, was zu Übelkeit oder anderen Symptomen führen kann. Unabhängig von der Behandlung der Weisheitszähne sollte also auf Alkohol verzichtet werden, wenn Antibiotika oder andere mit Alkohol unverträgliche Medikamente eingenommen werden.

Alkohol vor der Behandlung

Manche Patienten glauben, mit Alkohol ruhiger zu werden und so ihre Ängste vor der Behandlung zu lindern. Je nach der Betäubung, die für die OP gewählt wurde, kann der Alkohol jedoch zu schweren Wechselwirkungen führen. Im besten Fall wirkt die Betäubung nicht, und nach einem schmerzhaften Beginn der Behandlung muss doch ein neuer Termin vereinbart werden. Vor der Entfernung der Weisheitszähne sollte daher auf Alkohol vollständig verzichtet werden. Wenn der Patient ein Mittel zur Beruhigung benötigt, kann der Arzt ein geeignetes Medikament verabreichen, welches die Wirkung der anderen Mittel nicht beeinträchtigt. Auch ruhige Musik oder Hypnose stellen eine sinnvollere Vorbereitung dar als der Konsum von Alkohol.