Weisheitszahn Heilung

Aufgrund der Tatsache, dass heute bei vielen Menschen das Durchbrechen von Weisheitszähnen nicht komplikationsfrei verläuft, kommt es in einigen Fällen zu der Entscheidung, die Weisheitszähne noch vor deren Durchbrechen in die Mundhöhle operativ zu entfernen. Hintergrund der Tatsache, dass die Ausbildung von Weisheitszähnen immer häufiger zu Beschwerden führt, ist vor allem die evolutionäre Entwicklung des Menschen: Durch die stetige Vergrößerung des Gehirns und somit des Gehirnschädels kommt es gleichzeitig zu einer Verkleinerung des Gesichtsschädels und damit auch des Kiefers. Daher finden Weisheitszähne in vielen Fällen im Kiefer keinen ausreichenden Platz mehr vor. Wird nun bei einer Person eine operative Entfernung der Weisheitszähne vorgenommen, erfolgt dies meist im Rahmen eines ambulanten Eingriffs und unter lokaler Betäubung. Nach einem erfolgreichen Eingriff beginnt dann die Heilung der während der Operation entstandenen Wunden.

Nachuntersuchung

Häufig werden zum Vernähen einer Wunde nach chirurgischer Entfernung eines Weisheitszahnes Fäden verwendet, die sich selbstständig wieder auflösen. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass keine Fäden gezogen werden müssen und dass in vielen Fällen auch keine weiteren Nachuntersuchungen erforderlich sind. Um nach dem operativen Eingriff eine unbeeinträchtigte Heilung entstandener Wunden zu fördern, werden dem Patienten nach der Operation in der Regel hilfreiche Verhaltensmaßnahmen an die Hand gegeben.

Verhaltensmaßnahmen

Um das Risiko von Schwellungen im Bereich des Kiefers nach der Operation zu verringern, kann es hilfreich sein, die Wangen während der ersten 48 Stunden nach dem Eingriff zu kühlen. Nach diesen 48 Stunden besteht dann keine weitere Schwellungstendenz mehr, und aufgetretene Schwellungen bilden sich meist innerhalb weniger Tage selbstständig wieder zurück. Sollte es nach dem Eingriff zu stärkeren Nachblutungen kommen, ist es sinnvoll, ein feuchtes und sauberes Stofftaschentuch auf das Gebiet der Wunde zu legen und für ca. eine halbe Stunde leicht darauf zu beißen. Blutig verfärbter Speichel ist dagegen in den ersten zwei Tagen nach dem Eingriff normal. Bei Unsicherheiten kann die behandelnde Facharztpraxis auch telefonisch behilflich sein.

In der Regel werden die Wunden einer Weisheitszahn-Operation nur locker vernäht, sodass eine offene Wundheilung stattfinden kann. Dabei gibt es in der Regel keine Einschränkungen in Bezug auf die Art von Essen und Getränken. Allerdings wird häufig empfohlen, vom Zigarettenrauchen für den ungefähren Zeitraum von 2 Wochen Abstand zu nehmen, da das Rauchen die Wundheilung beeinträchtigen kann. Außerdem empfiehlt es sich, nach dem operativen Eingriff für ca. 2 Wochen keinen Sport zu treiben. Nach dieser Zeit kann das Sporttreiben zwar langsam wieder aufgenommen werden, sollte sich aber ein Pochen oder Klopfen im Wundgebiet einstellen, empfiehlt es sich, das sportliche Pensum zunächst nicht weiter zu steigern.

Medikamentöse Unterstützung

Neben entsprechenden Verhaltensmaßnahmen können im individuellen Fall auch verschiedene Medikamente den Heilungsprozess der Wunden nach einer Weisheitszahn-Operation begleiten oder unterstützen. So wird einem Patienten beispielsweise häufig empfohlen, bereits vor der Operation mit der Einnahme von Tabletten zu beginnen, die eine Schwellungsprophylaxe bewirken. Die Anwendung der entsprechenden Tabletten dauert in der Regel bis zum 2. Tag nach der Operation. Das Risiko von Schwellungen im Kieferbereich kann so deutlich reduziert werden. Je nach Bedarf kann der Heilungsprozess auch durch die Einnahme von schmerzlindernden Arzneimitteln begleitet werden. Im Einzelfall ist außerdem eine kurzzeitige Gabe von Antibiotika nach dem operativen Eingriff medizinisch sinnvoll.